Mit Holz heizen?

Die kalte Jahreszeit beginnt: Man riecht es. Es wird verstärkt mit Holz geheizt. Aufgrund der Energiekrise scheint das Heizen mit Holz finanziell günstig und auch umweltschonend zu sein.

Im November 2022 erinnert der BUND Regionalverband Elbe-Heide durch eine Pressemitteilung mit dem Titel „Nachwachsender Rohstoff Holz – zu schade zum Verbrennen!“ daran, dass Heizen mit Holz dem Klima und der Gesundheit schadet. Es ist eine der Hauptquellen von Feinstaub und Ruß in unserer Atemluft.

Auf der Website des Regionalverbandes gibt zudem eine Webseite ausführliche Informationen rund um das Heizen mit Holz. Auch im Lüne-Blog war Holzheizen schon ein Thema.

Kein Ofen ohne Filter! Mitmach-Aktion der Deutschen Umwelthilfe

Das Heizen mit Holz in Festbrennstofföfen und -kaminen, das auch in Lüneburg viel anzutreffen ist, ist eine der Hauptquellen von Feinstaub und Ruß in unserer Atemluft (vgl. auch das Projekt Clean Heat der Deutschen Umwelthilfe). Gerade jetzt zum Beginn der kalten Jahreszeit ist dies wieder – oft auch durch den Geruch – feststellbar.

„Es besteht ein klarer Zusammenhang zwischen Rauchgeruch und Luftverschmutzung durch Holzfeuerung. Übermäßiger Rauch und Geruch sind in der Regel auf Fehlbedienung oder gar Brennstoffmissbrauch zurückzuführen. Ist der Geruch besonders stark, deutet dieser auf eine bis zu 50-mal so hohe Luftverschmutzung wie an geruchsfreien Orten hin.“ (Flyer „Feinstaub aus Kaminöfen und Co.“ des DUH-Projektes, S.2):

Vermeintlich klimaneutrales Heizen mit Holz ist gesundheitsschädlich.

Mit der neuen Kampagne „Kein Ofen ohne Filter“ der DUH sollen Städte und Gemeinden dazu bewegt werden, endlich Filter beziehungsweise Staubabscheider für Holzöfen vorzuschreiben.

Mit Hilfe eines Online-Tools der DUH können alle Interessierten einen Bürgerantrag an die eigene Stadt oder Gemeinde stellen, damit das Thema in der Politik ankommt. Mit Hilfe des Tools erhalten alle Teilnehmenden per E-Mail ein personalisiertes Musterschreiben, um dieses dann per E-Mail oder als normalen Brief an die Bürgermeisterin oder den Bürgermeister im eigenen Wohnort zu senden und eine Filterpflicht für Holzöfen zu beantragen.

Besonders relevant ist das Thema auch vor dem Hintergrund, dass die Weltgesundheitsorganisation WHO im September 2021 neue globale Luftgüteleitlinien mit strengeren Werten insbesondere beim Feinstaub verabschiedet hat.

Neue Luftqualitätswerte der WHO für Feinstaub


Im September 2021 hat die Weltgesundheitsorganisation WHO neue globale Luftgüteleitlinien verabschiedet.

Der Wert beim Feinstaub mit kleinen Partikeln (PM 2,5) wurde auf höchstens fünf statt bisher zehn Mikrogramm pro Kubikmeter Luft verschärft, bei den etwas größeren Partikeln (PM 10) nun 15 statt bisher 20 Mikrogramm.

Die Werte für Stickstoffdioxid liegt nun bei zehn Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, in den alten Leitlinien von 2005 waren es noch 40 Mikrogramm.

Die Leitlinien sind Empfehlungen und müssten erst noch durch die Europäische Union (EU) und den Gesetzgeber festgesetzt werden, damit sie rechtlich verbindlich werden. Zur Zeit liegen die EU-Grenzwerte mit 25 Mikrogramm (PM 2,5) bzw. 40 Mikrogramm (PM 10) sogar deutlich höher als die alten Grenzwerte der WHO. Vgl. auch diesen Bericht auf der Website der Tagesschau.

Laut WHO ließen sich weltweit „nahezu 80 % der Todesfälle im Zusammenhang mit PM 2,5 vermeiden, wenn die derzeitige Belastung durch Luftverschmutzung auf die in den Leitlinien vorgeschlagenen Werte gesenkt“ würde.

Dass auch in Lüneburg die Werte an Feinstaub oft deutlich über den neuen WHO-Werten liegen, zeigen zwei Screenshots vom 5. Dezember 2021 des in Lüneburg installierten Netzes von privat betriebenen Feinstaub-Sensoren mit Werten für PM 2,5 und PM 10.

DLF: Wie Luftverschmutzung die Sterblichkeit durch COVID-19 erhöht

„Zu Beginn der Corona-Pandemie verstarben auffällig viele Infizierte in Regionen mit hoher Luftverschmutzung, zum Beispiel in Norditalien oder New York. Schon früh spekulierten Fachleute deshalb, ob es da einen Zusammenhang gibt. Eine neue Studie liefert nun Zahlen.“

https://www.deutschlandfunk.de/feinstaubbelastung-wie-luftverschmutzung-die-sterblichkeit.676.de.html?dram:article_id=487063

Daten zur Luftqualität 2019: NO2-Rückgang setzt sich fort

Das Umweltbundesamt (UBA) berichtete am 11.02.2020:

Luftqualität 2019: NO2-Rückgang setzt sich fort
Noch etliche Städte über dem NO2-Grenzwert – erstmals keine Überschreitung bei Feinstaub, hohe Ozon-Spitzen

und weiter: „2019 war das am geringsten mit Feinstaub belastete Jahr seit Beginn der Feinstaubmessungen Ende der 1990er Jahre. Die Feinstaubgrenzwerte (höchstens 35 Tage pro Jahr über 50 µg/m³ Luft im Tagesmittel und maximal 40 µg/m³ Luft im Jahresmittel) wurden erstmals deutschlandweit eingehalten.“

Mehr unter: https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/luftqualitaet-2019-no2-rueckgang-setzt-sich-fort

Daten zur Luftqualität 2018: 57 Städte über dem NO2-Grenzwert

Das Umweltbundesamt (UBA) hat am 17.06.2019 Daten zur Luftqualität 2018 veröffentlich, dabei liegen 57 Städte über dem NO2-Grenzwert. 

Link zur Meldung hier.

In der Liste der Städte mit der Überschreitung der NO2 Grenzwerte taucht Lüneburg nicht auf. Die Messstation „Lüneburger Heide“ als vorstädtische Messstation am Flugplatz Lüneburg hat hier für 2018 einen Jahresmittelwert von 16 µg/m³ gemessen.

 

Veranstaltung im Rahmen der Lüneburger Wandelwoche

Im Rahmen der Wandelwoche in Lüneburg, bieten wir eine Veranstaltung am Donnerstag, 25.10.2018 von 18:00 bis 20:00 Uhr im e.novum, Mustermannskamp 1, 21335 Lüneburg rund um das Thema Feinstaub an. (16 Uhr ist falsch).
 
Für diesen Abend haben wir einen wissenschaftlichen Input zum Thema Feinstaub und den Messungen des Sensors SDS011 von Prof. Dr. Quante und Dr. Matthias vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht für Material- und Küstenforschung gewinnen können.
Außerdem werden wir das Projekt von „luftdaten.info“ vorstellen, das bisherige Netzwerk an Sensoren in der Stadt und Landkreis Lüneburg und über das Thema Feinstaub reden, bisherige Erfahrung austauschen und die Möglichkeit anbieten einige Sensoren zu erwerben.
 
Der Ablauf ist wie folgt:

18:05 Begrüßung
18:10 Feinstaub – Quellen, Konzentrationen, Gesundheitsfolgen – Prof. Dr. Markus Quante, Dr. Volker Matthias (Helmholtz-Zentrum Geesthacht)
18:55 Richtiges Heizen mit Kaminöfen und Kleinfeuerungsanlagen – Thomas Hapke (BUND Elbe-Heide)
19:05 Vorstellung des Projektes „luftdaten.info“ mit den Messnetz in Lüneburg und Umgebung – Christopher Bohlens (Feinstaub-Lueneburg.de)
19:25 Was misst der SDS011-Sensor eigentlich? – Prof. Dr. Quante, Dr. Matthias (HZG)
19:40 Diskussion und Erfahrungsaustausch – Nebenbei: Vorführung des Zusammenbaus eines Sensors auf der Bühne
20:00 Offizielles Ende anschließend Gespräche in kleiner Runde 
Spätestens 21:00 Uhr WLAN aus, Licht aus, Tür zu.

 
Redner:
  • Christopher Bohlens, Initiator des Citizen Science Projekt Feinstaub-Lueneburg.de für Feinstaubmessungen mit luftdaten.info
  • Dr. Volker Matthias, Atmosphärenphysiker, Leiter der Abteilung Chemietransportmodellierung im Helmholtz-Zentrum Geesthacht
  • Prof. Dr. Markus Quante, Stellv. Leiter der Abteilung Chemietransportmodellierung im Helmholtz-Zentrum Geesthacht und Hon.-Prof. an der Leuphana Universität Lüneburg
  • Thomas Hapke, BUND Elbe-Heide 
 
Eintritt frei. Falls Sie einen Sensor erwerben wollen, bringen Sie bitte 40 Euro passend als Spende mit. Sollten Sie selber die Bauteile besorgt haben, flashen wir gerne die Firmware auf den ESP8266. 
 
Wir freuen uns auf Ihren Besuch
Feinstaub-Lueneburg.de 
 

Anmeldung hier.